Stand: 20.12.2024
In § 70 sieht das Bundes-Energieeffizienzgesetz (EEffG) Berichts- und Informationspflichten zum Status der Energieeffizienz in Österreich vor.
Berichte der Energieeffizienz-Monitoringstelle
Fortschrittsbericht 2024 zum Bundes-Energieeffizienzgesetz
In den Fortschrittsberichten gemäß § 70 Abs. 1 EEffG werden die Auswirkungen der gesetzlichen Bestimmungen sowie die erreichten Verbesserungen analysiert und mit den Zielvorgaben verglichen. Die vollständigen Berichte können unter „Berichte der Energieeffizienz-Monitoringstelle“ (siehe Seitenanfang) heruntergeladen werden. Nachfolgend finden sich einige Auszüge aus dem ersten Fortschrittsbericht:

Das EEffG legt ein Endenergieverbrauchsziel in der Höhe von 920 PJ im Jahr 2030 fest. Für die jährliche Überprüfung der Fortschritte ist ein Zielpfad vorgesehen, der im Jahr 2021 mit 1.136 PJ startet. Der tatsächliche Endenergieverbrauch aus 2021 startet mit 1.127 PJ bereits geringfügig unter dem Zielpfad. Bis zum Jahr 2023 sinkt der Endenergieverbrauch deutlich auf 1.022 PJ ab und liegt um 65 PJ unter dem linearen Zielpfad. Der Endenergieverbrauch sank im Jahr 2022 vor allem aufgrund einer Reihe von Einflussfaktoren, wie einer milden Witterung und massiv gestiegenen Energie- und Treibstoffpreisen.
Wird der tatsächliche Endenergieverbrauch der Jahre 2021 bis 2023 auf ein Regeljahr umgelegt, das heißt um Wirtschaftsentwicklung, Bevölkerungsentwicklung und Heizgradtage bereinigt, dann käme dieser bei 993 PJ zu liegen.
Zwischen den Sektoren gibt es eine marginale Schwankungsbreite. Am sichtbarsten fällt die Schwankung im Jahr 2020 aus, in dem die Pandemie das Mobilitätsverhalten stark beeinflusste (siehe Abbildung 2). Im
Jahr 2023 nahm der Verkehrssektor mit 34% den größten Anteil am Endenergieverbrauch ein, gefolgt von Industrie mit 28%, Haushalten mit 26%, Dienstleistungen mit 10% und Landwirtschaft mit 2%.
§ 38 Abs 1 Z 2 EEffG legt fest, dass in den Kalenderjahren 2021 bis 2030 eine kumulierte Endenergieeinsparung von insgesamt 650 PJ erreicht werden soll. In den ersten beiden Jahren wird mit einer geringeren Jahresenergieeinsparung von 7,3 PJ gerechnet. Tabelle 1 veranschaulicht die Verteilung der jährlichen Endenergieeinsparungen, die bis 2030 zu einer gesamten kumulierten Endenergieeinsparung von 650 PJ führen.
Im Vergleich zur Zielvorgabe in Tabelle 1 liegen die kumulierten Endenergieeinsparungen im Jahr 2021 mit 4,79 PJ unter und im Jahr 2022 mit 7,56 PJ über dem Zielwert. Die Endenergieeinsparungen im Jahr 2023 liegen mit 6,11 PJ deutlich unter dem Zielwert, sind aber aufgrund ausstehender Datenmeldungen als vorläufig anzusehen. Weitere alternativ strategische Maßnahmen – unter anderem verschiedene Elektromobilitätsförderprogramme des Bundes, sowie die Energie- und Umweltförderungen der Bundesländer – werden, abhängig von der Datenverfügbarkeit, in den Folgeberichten aufgenommen. Die „Zusätzliche Energieeffizienzförderung“ wurde erstmals 2023 ausgeschüttet und wird in den kommenden Jahren voraussichtlich gesteigert werden.
Hinsichtlich der Verteilung der Energieeffizienzmaßnahmen macht die Modernisierung von Heizsystemen mit 38% den größten Anteil an den gesamten Energieeinsparungen aus. Die Neuerrichtung und Sanierung von energieeffizienten Gebäuden tragen gleichauf mit der Optimierung und Installation effizienter industrieller Anlagen zu 17% der Einsparungen bei. Mit gemeinsam 15% tragen auch Verkehrsmaßnahmen, wie die Anschaffung alternativ betriebener Fahrzeuge
und die Errichtung von Verkehrsinfrastruktur, wesentlich zur Verbesserung der Energieeffizienz bei.
Mit 30. Juni 2024 sind 771 Personen in der elektronischen Liste der E-Control eingetragen. Davon sind 664 als Energieauditorinnen und Energieauditoren sowie 356 Personen als Energieberaterinnen und Energieberater gelistet.
Bis Juni 2024 gaben 938 Unternehmen bekannt, dass diese konzernweise mit 3.216 verbundenen Unternehmen die Schwellenwerte zum großen Unternehmen überschritten haben.
Aufgrund der Übergangsbestimmungen im EEffG werden die standardisierten Kurzberichte erstmalig mit 30. November 2024 gemeldet. Daher liegen zurzeit keine Informationen über Energieverbräuche und Energieeinsparpotenziale verpflichteter Unternehmen vor.